Besenreiser-Sklerosierung
Das Verfahren der Besenreiser-Sklerosierung (Synonym: Mikro-Sklerotherapie) ist eine Methode der ästhetischen Medizin. Unter der Sklerosierung von Besenreisern versteht man die gezielte Verödung kleinkalibriger intrakutaner Varizen. Besenreiser werden als dicht unter der Haut verlaufende, netzartige fächerförmige Venen definiert, die sich meist am Oberschenkel befinden. Die Behandlung dieser Varizen erfolgt in der Regel aus ästhetischen Gründen. In seltenen Fällen können Besenreiser jedoch auch schmerzhaft sein und werden aus diesem Grund therapiert.

Vor der Behandlung

Vor einer Sklerosierungsbehandlung sollte der Patient über mögliche Risiken und Nebenwirkungen wie z. B. allergische Reaktionen oder Entzündungen aufgeklärt werden. Von der Einnahme von Mitteln, die die Blutgerinnung verzögern, z. B. Aspirin, ist abzuraten. Außerdem sollte der Patient bereits vier Wochen vor der Behandlung auf den Genuss von Nikotin verzichten, um die Abheilung nicht zu gefährden.

Das Verfahren

Ziel der Sklerosierung ist die Verödung der Besenreiser, indem das Endothel der Gefäße (innere Zellschicht der Gefäße) durch das Einspritzen des Sklerosierungsmittels geschädigt wird. Durch diese Methode kommt es zu einer wandständigen Thrombusbildung (Blutgerinnselbildung). Im Anschluss daran vollzieht sich ein langfristiger Umbau der Gefäßwand in einen fibrösen (bindegewebigen) Strang (Sklerose). Dieser fibröse Strang ist nicht rekanalisierbar (nicht durchgängig für Blut). Folgende Präparate dienen als gebräuchlichste Sklerosierungsmittel:

  • Polidocanol (Aethoxysclerol®)
  • Polyiodierte Ionen (Varigloban®)

Das Verfahren wird am liegenden Patienten angewendet. Mit einer feinen sterilen Kanüle werden die Besenreiser möglichst zentral am Zusammenfluss mehrerer Varizen in einem flachen Winkel punktiert. Das Sklerosierungsmittel wird langsam intravasal (in das Gefäß) injiziert. Liegt die Kanüle richtig, so ist ein Ablassen des Gefäßes zu sehen. Die Behandlung ist weitgehend schmerzfrei, allerdings ist eventuell ein leichtes Brennen spürbar. Auf Wunsch kann ein Lokalanästhetikum (lokales Betäubungsmittel) appliziert werden. Anschließend wird das Gefäß mit einem Tupfer oder einem Pflaster komprimiert. Den Abschluss der Behandlung bildet das Anlegen eines Kompressionsverbandes oder das Anziehen von Kompressionsstrümpfen.

Im Rahmen der ersten Behandlung sollte eine Probesklerosierung vorgenommen werden, um eventuelle Nebenwirkungen festzustellen. Hierbei wird dem Patienten nur eine geringe Menge des Sklerosierungsmittels appliziert. Verträgt der Patient die Behandlung gut, kann die Dosis im Verlauf erhöht werden. Die empfohlene Menge für die normale Behandlung liegt bei 0,1 bis 0,2 ml eines Sklerosierungsmittels mit einer Wirkstoffkonzentration von 0,25 bis 0,5%.

Nach der Behandlung

Der Kompressionsverband oder die Kompressionsstrümpfe sollten im Anschluss zwei weitere Tage lang belassen werden. Der erste Nachsorgetermin sollte ca. eine Woche nach der Behandlung erfolgen. Der Patient muss angewiesen werden eine Sonnenexposition zu meiden, da die Gefahr der Hyperpigmentierung (verstärkte bräunliche Verfärbung der Haut) im Bereich der Wunden besteht.

Wann ist eine Besenreiser-Sklerosierung sinnvoll?

Das Verfahren dient vor allem der Behandlung störender, kosmetischer Unreinheiten. Es handelt sich um eine individuelle Entscheidung, der meist keine medizinische Indikation zu Grunde liegt.

Ihr Nutzen

Die Sklerosierung von Besenreisern ist eine wirkungsvolle Therapie, um unästhetische Varizen verschwinden zu lassen. Sie stellt das Verfahren der Wahl zur Behandlung von Besenreisern dar.

Sie profitieren durch das rasche Verschwinden der optisch störenden Hautvenen und erlangen so eine völlig neue Lebensqualität.


Literatur

  1. Praktische Phlebologie: Empfehlung zur differenzierten Diagnostik und Therapie phlebologischer Krankheitsbilder; Horst-Eberhard Gerlach; Georg Thieme Verlag 2006
  2. Fallstricke und Fehlerquellen in der Dermatologie; Frank-Michael Köhn/Johannes Ring; Springer Verlag 2004

     
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