Narbenbehandlung per Laser

Die Narbenbehandlung durch eine Lasertherapie ist ein spezialisiertes Verfahren der ästhetischen Medizin zur Verbesserung des Hautbildes bei unschönen Narben wie z. B. Aknenarben. Narben (Cicatrix) sind sogenannte Ersatzgewebe, die der Körper bildet, um Wunden zu verschließen. Dabei werden diverse Arten von Narben unterschieden:

  • Hypertrophe Narben – verdickte Narben, die zunächst gerötet erscheinen und sich spontan zurückbilden können
  • Atrophische Narben – eingesunkene Narben wie z. B. Aknenarben, die unterhalb des normalen Hautniveaus liegen und störende Krater bilden können
  • Geweitete Narben – bei diesen Narben handelt es sich meist um Operationsnarben, die sich mit der Zeit weiten und vor allem am Rücken, den Oberschenkeln sowie am Bauch auftreten
  • Keloide – überschießende Narbenbildung, die durch eine genetische Prädisposition (Veranlagung) begründet ist

Weil Narben auch schmerzhaft sein, jucken und spannen können, lohnt sich eine therapeutische Maßnahme. Bei der Narbenbehandlung durch eine Lasertherapie handelt es sich grundsätzlich um eine physikalische Peeling-Methode, die auch unter dem Namen Laser-Skin-Resurfacing zu finden ist. Dieser Text konzentriert sich jedoch auf das Indikationsgebiet der Narbenbehandlung.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Aknenarben (Acne vulgaris)
  • hypertrophe Narben
  • Keloide (Wulstnarben)
  • postoperative Narben

Vor der Behandlung

Zu Beginn ist ein ausführliches Anamnesegespräch notwendig. Erfragt werden sollte, ob der Patient zu Pigmentstörungen neigt. Aufklärungspflichtige Komplikationen wie Hypo- oder Hyperpigmentierungen (verstärkte bzw. verminderte Färbung der Haut), Rötungen, Schwellungen oder die eventuelle Erfolglosigkeit der Behandlung sollten thematisiert werden. Auf blutverdünnende Medikamente sollte verzichtet werden und der Nikotinkonsum sollte eingestellt werden, um die Wundheilung nicht zur gefährden.

Das Operationsverfahren

Formal ähnelt das Verfahren der Dermabrasion (Abschleifen der Haut), allerdings ist das Ergebnis der Lasertherapie homogener (gleichmäßiger) und an empfindlichen Stellen wie der Nase sowie periorbital (um das Auge herum) und perioral (um den Mund herum) einfacher und schonender. Das Narbengewebe wird mit Hilfe des Lasers präzise abgetragen bzw. vaporisiert (verdampft). Folgende Lasersysteme werden zur Narbenbehandlung eingesetzt:

  • Erbium-Yag Laser (Er:Yag Laser) – Dieser Infrarot-Laser hat eine Gewebeeindringtiefe von 10-50 μm und erzeugt einen Lichtstrahl, der bevorzugt von wasserhaltigem Gewebe absorbiert wird. Durch die geringe thermische Schädigung des angrenzenden Gewebes können mit diesem Laser hypertrophe Narben gezielt abgetragen und unregelmäßige Narben mit zahlreichen Niveauunterschieden angeglichen werden.
  • Gepulster CO2-Laser – Der sogenannte ultragepulste Kohlendioxid-Laser hat eine Eindringtiefe von ca. 40-100 μm und strahlt Infrarot-Licht aus. Er bewirkt eine kohlefreie und unblutige Verdampfung der Haut mit kontrollierter thermischer Wirkung im umliegenden Gewebe. Dieses Lasersystem wird zur Straffung schüsselförmiger, oberflächiger Narben und zur Korrektur von hypertrophen Narben und Keloiden eingesetzt.

Andere Lasersysteme nutzen das Prinzip der selektiven Photothermolyse: Dabei handelt es sich um ein physikalisches Wirkprinzip, das bei der Anwendung einer Lasertherapie zum Tragen kommt und eine selektive Zerstörung einer Zielstruktur (in diesem Fall die Narbe) durch Wärmeentwicklung ohne Beschädigung der Umgebung erzielt. Diese Methode wird bei aktiven Narben wie Keloiden und hypertrophen Narben verwendet. Der Laser verödet gezielt kleine Gefäße, die das Narbengewebe versorgen und verhindert so ein fortschreitendes Wachstum. Hier werden folgende Systeme eingesetzt:

  • Blitzlampengepulste Farbstofflaser; FPDL (Wellenlänge: 585 nm; Energiedichte: 10 Joule/cm²; Impulsdauer: 450 μs) – Eine Farbstofflösung wird durch Lichtblitze zur Fluoreszenz (Leuchten durch Reflektion von farbigem Licht) angeregt. Eine bestimmt Wellenlänge des Lichts kann nun verstärkt und dann zur Behandlung verwendet werden.
  • Intensed Puls Light – IPL – Die sogenannten hochenergetischen Blitzlampen unterscheiden sich von normalen Laser-Systemen. Die IPL-Technik arbeitet mit polychromatischem Licht (Licht mit vielen unterschiedlichen Wellenlängen) und die Wellenlängen liegen im Bereich von 560 nm bis 1020 nm. Mit Hilfe von Filtern kann ein bestimmter Wellenlängenbereich ausgewählt werden, um das Narbengewebe zu behandeln.

Nach der Behandlung

Im Anschluss an die Narbenbehandlung durch eine Lasertherapie wird der Patient antibiotisch und antiviral (medikamentöse Behandlung gegen Viren und Bakterien) behandelt. Rötungen, Schwellungen sowie leichte Schmerzen kommen vor. Salben und Verbände schützen die frisch behandelte Haut. Im weiteren Verlauf sollte der Patient auf einen sehr guten Sonnenschutz achten.

Ihr Nutzen

Der Einsatz einer Lasertherapie zur Narbenbehandlung ist eine sinnvolle und erfolgversprechende Maßnahme, die sowohl schonend als auch effektiv ist. Gerade Patienten, die an einer überschießenden Narbenbildung leiden, profitieren von der Behandlung.

Literatur

  1. Kaufmann R, Podda M, Landes E: Dermatologische Operationen: Farbatlas und Lehrbuch der Hautchirurgie. Georg Thieme Verlag 2005
  2. Website der Jungbrunnenklinik für plastisch-ästhetische Chirurgie und Lasertherapie in Bonn
     
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